Das Revitalbad Menzenschwand

Das Revitalbad Menzenschwand wurde 2002 bis 2005 nach den Plänen von Sacker Architekten GmbH Freiburg in Zusammenarbeit mit Henne Korn Landschaftsarchitekten BHM Planungsgesellschaft mbH Bruchsal von der Stadt St. Blasien unter dem damaligen Bürgermeister Johann Meier gebaut. Genutzt sollten die damals noch höher radonhaltigen Quellen auch für Heilanwendungen, deshalb gab und gibt es dort drei Bereiche:

  • Den eigentlichen Badbereich
  • Den Wellness- und Sauna-Bereich und
  • Den Bereich für medizinische Anwendungen.

Betrieben wurde das Revitalbad von der Radonbad Menzenschwand GmbH & Co KG mit der Radonbad Menzenschwand Beteiligungs GmbH als Komplementärin und der Stadt St. Blasien als Kommanditistin.

Ursprünglich war es geplant als Gemeinschaftsprojekt mit vielen Bürgern und Unternehmen aus der Region als stille Teilhaber. In dem ersten Jahresabschluss für das Jahr 2006 steht deshalb:

Am Unternehmen der Gesellschaft ist eine Vielzahl von stillen Gesellschaften jeweils im Wege der Begründung einer typisch Stillen Gesellschaft im Sinne der §§ 230 ff HGB mit Einlagen in unterschiedlichen Beträgen von mindestens 500,00 € beteiligt. Die typisch stillen Gesellschafter haben mit ihrer nominellen Einlage Anteile am Gewinn, nicht jedoch am Verlust, am Vermögen, am Vermögenszuwachs und an den stillen Reserven der Gesellschaft; ihr Auseinandersetzungs- / Abfindungsguthaben bemisst sich zu dessen Nennwert. Den stillen Gesellschaftern steht jährlich vom Tag der Einzahlung ihrer Einlage an, bezogen auf deren Nennwert, sowohl eine gewinnunabhängige Festvergütung von 2% als auch eine gewinnabhängige Vergütung von 6% zu, soweit der Jahresüberschuss reicht. Das Gesellschaftsverhältnis ist grundsätzlich auf die Dauer von 10 Jahres abgeschlossen, es kann anschließend von beiden Vertragsparteien mit einer Frist von 6 Monaten gekündigt werden; das Recht zur fristlosen Kündigung aus wichtigem Grund bleibt unberührt.

Eröffnet wurde das Radonbad Menzenschwand am 10. Oktober 2005. Schon am 12. Januar 2006 konnte der 10.000. Badegast begrüßt werden.

Trotzdem hat das Bad – anders als ursprünglich gehofft – nie relevante Gewinne erwirtschaften können. (Diese Hoffnung war etwas irrational, da öffentliche Bäder als Teil der Daseinsvorsorge nie kostendeckend betrieben werden können und immer Zuschüsse der öffentlichen Hand benötigen). Deshalb wurden die stillen Gesellschafter nach Ablauf der Teilhaberschaft ausbezahlt und die Stadt St. Blasien ist zur Zeit einzige Inhaberin des Bades.

Die Bedeutung des Revitalbades für die Region

Sowohl für die Bewohner nicht nur von St. Blasien, sondern auch der umliegenden Gemeinden, als auch für die Feriengäste der Ferienregion ist die Bedeutung des Revitalbades als Teil der Infrastruktur sehr hoch, es trägt wesentlich zur Lebensqualität und Attraktivität der Region bei.

Für qualifizierte Mitarbeiter, auf die die Unternehmen der Region angewiesen sind, sind familienfreundliche Angebote in der näheren Umgebung ein Baustein in der Entscheidung, sich in der Region St. Blasien niederzulassen.

Das Revitalbad mit seinem einzigartigen Charakter – anders als das Badeparadies Schwarzwald in Tittisee-Neustadt – ist für Feriengäste, die die Qualitäten des Südschwarzwaldes – Ruhe, Natur, Erholung – schätzen, ein wichtiger Grund, ihren Urlaub hier zu verbringen.

Auch Tagesgäste, aus der Schweiz, aus dem Wiesental oder Freiburg schätzen die besondere Qualität des Revitalbades, sie kommen gerne und oft regelmäßig und sind dann auch gerne Gäste in der Gastronomie.

Durch den Klimawandel wird es immer wichtiger, Angebote für die Bewohner, aber auch für Touristen zu schaffen, die ganzjährig und wetterunabhängig verfügbar sind. Das Revitalbad ist ein solches Angebot.

Kennst Du das Revitalbad?

Welche Erlebnisse verbindest Du mit ihm? Welche Bedeutung hat das Revitalbad für Dich ganz persönlich?

Wir freuen uns, wenn Du uns zu Deiner Meinung zum Revitalbad ein Kommentar schreibst und wie Du von seiner Schließung und Stillegung betroffen bist.

Der Verein Revitalbad St. Blasien – Menzenschwand i.G.

Viele Jahre lang waren die laufenden Verluste des Radon- bzw. Revitalbades von jährlich ca. 250.000 € für die Stadt St. Blasien kein existenzielles Thema, da sie durch die Gewinne der Skilifte kompensiert wurden. Nachdem nun durch immer kürzer werdende Schneeperioden und nicht rechtzeitig durchgeführte Anpassung des Tourismuskonzeptes an den Klimawandel diese Einnahmen wegbrechen, wurden die Verluste zu einem Thema in der Stadtverwaltung.

Die Stadt St. Blasien ist – wie viele Kommunen in Deutschland – sehr knapp bei Kasse. Als sie beschloss, das Revitalbad verkaufen zu wollen, und sich eine Schließung des Badbetriebes und eine Umnutzung als Veranstaltungsraum ankündigte, formierte sich unsere Initiative, die überzeugt ist, dass das Bad mit einem verbesserten, nutzerfreundlicheren und modernisierten Konzept und erweiterter Trägerschaft dauerhaft auch in schwierigen finanziellen Zeiten erhalten bleiben kann.

Die Initiative freut sich, dass sie große Unterstützung erhält von Menschen aus der Region, vor allem auch von Gastronomen und allen, die direkt oder indirekt mit Tourismus zu tun haben, aber auch von Unternehmern, die sich um die Attraktivität der Region für ihre Mitarbeiter und deren Familien sorgen machen.

Bitte, unterzeichne die Petition, wenn Du unsere Initiative unterstützen möchtest.

Am 25.11.2025 wurde ein Förderverein gegründet, der sich erstmal für den Erhalt des Revitalbades einsetzt und dieses dann dauerhaft im Betrieb unterstützen wird.

Wenn Du über die weiteren Schritte informiert werden willst, freuen wir uns über Deine Anmeldung zu unserem Newsletter.

Gerne kannst Du unsere Arbeit auch finanziell unterstützen. Da wir noch kein Verein sind, deshalb auch noch kein Konto haben und alle Kosten privat auslegen, freuen wir uns auf Deine konkrete Spendenzusage, die Du an spenden@revitalbad.de senden kannst. Danke!

Für alle weiteren Fragen unserer Initiative etc. erreichst Du uns per Mail unter info@revitalbad.de.

Konzepte

Warum sind wir überzeugt, dass das Revitalbad erhalten und dauerhaft betrieben werden kann und muss, um die Attraktivität der Region zu erhalten?

Es gibt einige „Stellschrauben“ im Betrieb, die zu einer Verbesserung der Wirtschaftslage des Revitalbades beitragen können. Einige davon sind:

  • Die Öffnungszeiten können ausgeweitet und kundenfreundlicher gestaltet werden.
  • Die medizinischen Behandlungen können optimiert und qualifiziert werden.
  • Das Energiemanagement kann verbesert werden.
  • Die Besucherzahlen können signifikant gesteigert werden.
  • Eine attraktive und übersichtliche Webseite kann potentielle Besucher animieren.

Eine engagierte und qualifizierte Leitung des Bades kann so die Einnahmen signifikant erhöhen und die Kosten deutlich senken. Wir sind froh, dass wir in unserer Initiative Fachleute haben, die sich dort auch engagieren würden.

Wie in dem ursprünglichen Konzept mit Bürgern und Unternehmen aus der Region als stillen Gesellschaftern angedacht, kann durch Engagement aus dem Umfeld des Bades – sowohl von Nutzern als auch von Unternehmern und Unternehmen, für die das Bad ein wichtiger Standortfaktor ist, ein breiter Rückhalt in der Bevölkerung (wieder) entstehen und damit eine umfassende Unterstützung sichergestellt werden.

Gerade in dem notwendigen Klimawandelanpassungsprozess wäre es töricht und unagemessen, ein Juwel wie das Revitalbad zu schließen. Im Gegenteil, es sollten weitere Einrichtungen hinzukommen um eine auch bei wärmeren Wintern und heißeren Sommern attraktive Infrastruktur für Touristen, aber auch für die Bevölkerung aufzubauen. Gerade wird in St. Blasien das ehemalige Sanatorium in exclusive Appartments umgebaut – auch diese neuen Bürger, egal ob sie dort als Haupt- oder Nebenwohnsitz leben werden, setzen auf eine attraktive Infrastruktur.

Schlussendlich ist das Revitalbad zwar formell Eigentum der Stadt St. Blasien, es ist aber für alle umliegenden Gemeinden, ihren Fremdenverkehr und ihre Bewohner, ein wichtiger Faktor in Bezug auf Attraktivität und Lebensqualität. Allein im Gemeindeverwaltungsverband St. Blasien mit seinen 7 Gemeinden verzeichnet der Tourismusbericht des Landkreises Waldshut in 2024 knapp 850.000 touristische Übernachtungen. Gerade in Zeiten knapper Kassen ist es wichtig, dass die Kommunen zusammenarbeiten, sich gegenseitig unterstützen und gemeinsam die Attraktivität der Region erhöhen. Wenn beispielsweise die Trägerschaft des Revitalbades von der Stadt St. Blasien an den Gemeindeverwaltungsverband übergehen würde, würde sich der notwendige Zuschuss des Bades – kein öffentliches Bad kann ohne Zuschüsse betrieben werden – auf mehr Kommunen und wesentlich mehr touristische Übernachtungen verteilen und so für alle Beteiligten tragbar werden.